Oliwia Swiatkowska
Privat
Ein Ausflug nach Köln
"Vielfältige Lehrmethoden, die Möglichkeit, das Leben in Deutschland aus erster Hand zu erleben, und die zahlreichen neuen Kontakte, die ich geknüpft habe, machen diese Zeit unvergesslich. Die Verbindungen, die ich aufgebaut habe, werden mich noch lange begleiten und meinen weiteren Weg maßgeblich beeinflussen. Diese Erfahrung hat meinen Horizont erweitert und mir neue Perspektiven eröffnet, die weit über den Kurs hinausreichen."
Der einmonatige Aufenthalt in Aachen, den Oliwia Swiatkowska mit Hilfe des Ilse Müller Stipendiums der DAAD-Stiftung wahrnehmen konnte, vertiefte nicht nur ihre Deutsch-kenntnisse, sondern ermöglichte ihr durch die Grenzlage Aachens auch kleinere Reisen ins europäische Ausland. Hier berichtet sie von ihren Erlebnissen im Unterricht und außerhalb ihres Sommerkurses sowie von ihrer Faszination für das deutsche Pfandsystem:
Der Sommerkurs in Aachen war für mich eine der besten Erfahrungen in meinem Leben, die das Ilse-MüllerStipendium der DAAD-Stiftung mir ermöglicht hat. Ich bin DPS-Studentin (Deutsch-Polnische Studien), deshalb war es etwas Wesentliches für mich. Mein Studiengang wird sowohl an der Universität in Łódź als auch in Regensburg angeboten. Die Studierenden aus beiden Ländern haben die Möglichkeit, ein Jahr an der Partneruniversität zu verbringen und zwei Abschlüsse zu erwerben, um später z.B. in beiden Ländern weiter zu studieren. Für mich war das Stipendium eine gute Vorbereitung auf das Jahr in Regensburg, in Bayern.
Ich konnte in Aachen selbst erleben, was ich schon während meines Studiums gelernt habe, und meine Vorstellungen von Deutschland und den Deutschen überdenken. Die täglichen Lehrveranstaltungen von Montag bis Freitag haben mich stets überrascht. Ständig habe ich etwas Neues erfahren. Dank der abwechslungsreichen Lehrmethoden war der Kurs spannend und sehr hilfreich.

Privat
Internationale Küche in Deutschland: In einem libanesischen Restaurant
Reisen sind meine große Leidenschaft, deswegen habe ich Aachen ausgewählt. Die Stadt befindet sich an den deutsch-belgisch-niederländischen Grenzen, was viele Reisemöglichkeiten bietet. Das war ein weiterer Vorteil und ein besonderes Erlebnis. Mit anderen Stipendiat*innen sind wir viel gereist und haben gleichzeitig im Gespräch unsere Deutschkenntnisse verbessert.
Das A und O war für mich, andere Kulturen kennenzulernen, vor allem die deutsche. Ich hatte die Gelegenheit, an einem lokalen Fest (Aachen September Special) teil-zunehmen und mich dadurch ein wenig in die Aachener Gemeinschaft zu integrieren. Eine gemeinsame WG hat mir auch geholfen, mehr voneinander zu erfahren und andere Kulturen besser zu verstehen. Ich habe mit ägyptischen Stipendiatinnen zusammengewohnt und fand es unglaublich, dass wir (aus so verschiedenen Ländern) Deutsch als gemeinsame Sprache hatten.
Ich als Polin in Deutschland habe nicht so große Unterschiede im Alltag empfunden. Selbstverständlich gab es ein paar bizarre Situationen, an die ich nicht gewöhnt war, wie z.B. die sorgfältige Mülltrennung, die häufigen Zugverspätungen oder das Pfandsystem für Glasflaschen. Das Letztere finde ich so toll, dass es auch in Polen eingeführt werden könnte. Solche Umweltschutzmethoden gibt es in Polen zwar schon, aber zu wenig und nicht so populär.
Auf der Straße oder während Einkäufe habe ich nur nette und freundliche Menschen getroffen, die, wenn ich sie gefragt habe, gerne geantwortet haben. Ich kann hier eine Situation erwähnen, als wir (Kursteilnehmenden) Aachen durch eine Stadtspiel kennengelernt haben, hatten meine Spielpartnerin und ich vor, unsere Aufgaben ohne Handy zu lösen, was bedeutet, dass wir Menschen auf der Straße angesprochen und gefragt haben. Alle haben uns gern geholfen.
Die Zeit des Stipendiums war für mich sehr wertvoll und hat mir die deutsche Lebensweise nähergebracht. In Polen verbringen wir den Sonntag oft mit der Familie und es ist ein Tag der Entspannung, ähnlich wie in Deutschland. An einem Sonntag habe ich zusammen mit einer anderen Teilnehmerin des Kurses einen Ausflug in den Nationalpark Eifel gemacht. Es war ein schöner Tag und wir haben viele Wanderer getroffen. Außerdem konnten wir in einem kleinen Dorf auf unserem Weg die Atmosphäre des Oktoberfestes genießen, denn es war schon die Zeit, in der das Oktoberfest anfängt. So habe ich ein weiteres deutsches Kulturphänomen erlebt.
Neben den vielfältigen Erfahrungen war einer der größten Vorteile des Sommerkurses die vielen neuen Bekanntschaften, die ich knüpfen konnte. Durch den intensiven Austausch mit Studierenden aus verschiedenen Ländern habe ich viele Freundschaften geschlossen, die meine Zeit in Deutschland voraussichtlich überdauern werden.
Die gemeinsame Zeit in den Lehrveranstaltungen, aber auch außerhalb des Unterrichts, hat es ermöglicht, tiefergehende Gespräche zu führen und Verbindungen zu schaffen, die auf persönlicher Ebene von Bedeutung sind. Diese Kontakte geben mir die Möglichkeit, über die Dauer des Kurses hinaus weiterhin in engem Austausch mit Menschen verschiedener Kulturen und Hintergründe zu stehen, und werden mir helfen, meine interkulturellen Kompetenzen zu erweitern.
Zusammenfassend war der Sommerkurs in Aachen eine bereichernde Zeit, die sowohl meine akademischen Fähigkeiten als auch meine interkulturellen Kompetenzen erweitert hat. Es war eine wertvolle Erfahrung für meine zukünftige Laufbahn, die sicherlich eng mit der deutschen Sprache verbunden sein wird, sodass jede Gelegen-heit, die deutsche Sprache authentisch unter Muttersprachlern zu verbessern, Gold wert ist.
Stand: Oktober 2024.

