Damian Sowa
Privat
Der Österberg in Tübingen
„Ich hatte die einmalige Gelegenheit, dank des Ilse-Müller-Stipendiums an einem internationalen Sommerkurs an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen teilzunehmen. Dieser von der DAAD-Stiftung unterstützte Auslandsaufenthalt gab mir die Möglichkeit, mich sowohl akademisch als auch persönlich weiterzuentwickeln und einen tieferen Einblick in die deutsche Kultur zu gewinnen.“
Der aus Polen stammende Germanistikstudent Damian Sowa konnte dank des Ilse Müller Stipendiums der DAAD-Stiftung einen Hochschulsommerkurs an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen belegen. Neben des Sprachkurses lernte er viele interessante Personen kennen und erkundete die Stadt.
Tübingen und die dort gemachten Erfahrungen, wurden von Damian Sowa so festgehalten:
Während meines Aufenthalts habe ich an verschiedenen Seminaren teilgenommen, die nicht nur meine Deutschkenntnisse erweitert, sondern auch meine Kommunikationsfähigkeiten ausgebaut und mein Verständnis für aktuelle gesellschaftliche und kulturelle Themen vertieft haben.
Ich habe mich für Tübingen als Standort für meinen Stipendienaufenthalt in Deutschland entschieden, weil sich das Angebot durch eine große Vielfalt an zusätzlichen Unternehmungen auszeichnet. Neben den Sprachkursen gab es Seminare zur aktuellen Politik in Deutschland und auch zur interkulturellen Kommunikation sowie verschiedene Workshops zu deutschsprachiger Musik oder Dialekten.
Außerdem hatten wir die Möglichkeit, gemeinsam an Aktivitäten wie Theater oder Chor teilzunehmen. Die Teilnahme an jeder der angebotenen Veranstaltungen war eine einzigartige Gelegenheit, in die deutsche Sprache und Kultur einzutauchen.

Privat
Die Altstadt in Tübingen
Eine der wesentlichen Aufgaben während des Kurses war ein Projekt, das ich zum Thema „Inklusion“ durchgeführt habe. Im Rahmen dieses Projekts habe ich zahlreiche Interviews mit Tübinger Bürgern und Vertretern lokaler Institutionen wie z.B. der Stadtbücherei und den Geschäften der Stadt geführt sowie mit der Bürgermeisterin für Soziales, Ordnung und Kultur.
Durch diese Interviews konnte ich ein besseres Verständnis der lokalen Realitäten und der Besonderheiten der deutschen Gesellschaft gewinnen. Inklusion wird von den meisten als ein sehr wichtiges Thema angesehen. Dieses Projekt ermöglichte mir nicht nur den direkten Kontakt mit den Menschen, sondern auch das Nachdenken über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Polen und Deutschland in Bezug auf ihre Einstellung zu diesen Themen.

Privat
Damian Sowa auf der Eberhardsbrücke
Während meines täglichen Lebens in Deutschland habe ich auch viele Ähnlichkeiten in der Lebensweise zwischen unseren Ländern festgestellt. Beide Kulturen zeichnen sich durch Offenheit und Gastfreundschaft aus, wodurch ich mich sowohl bei den Dozenten als auch bei den Menschen in Tübingen willkommen fühlte. Besonders inspiriert war ich von der deutschen Einstellung zum Umweltschutz und der Sorge um den öffentlichen Raum, was mich zum Nachdenken darüber brachte, wie diese Aspekte in Polen besser entwickelt werden könnten. Ich denke, dass die Kleinigkeiten wie die wiederverwendbaren Kaffeebecher in den Automaten oder in der Mensa statt der Plastikbecher oder die große Anzahl von Radfahrern und die darauf ausgerichtete Infrastruktur lobenswert sind.
Die Teilnahme an dem Kurs war auch eine großartige Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen, sowohl akademisch als auch persönlich. Ich hatte die Gelegenheit, Studenten aus verschiedenen Regionen der Welt zu treffen, was einen intensiven interkulturellen Austausch förderte. Es gab da Menschen aus circa 50 verschiedenen Ländern.

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Der Bodensee
Dank des Studirendenwohnheims, wo ich gewohnt habe, habe ich jeden Tag Freunde aus der ganzen Welt getroffen, und wir konnten unseren Alltag gemeinsam gestalten und uns gegenseitig zum Einkaufen begleiten, gemeinsam zu Seminaren gehen und Abende gemeinsam verbringen und feiern. Da Tübingen eine Universitätsstadt ist, konnten wir auch in den Sommerferien vom Studentenleben profitieren und neben der Uni auch studentische Veranstaltungen wie Partys und Karaokeabende besuchen.
Gemeinsame Seminare und Projekte ermöglichten den Aufbau von Beziehungen, die meiner Meinung nach auch nach Abschluss des Kurses bestehen bleiben können. Dieser Erfahrungsaustausch war von unschätzbarem Wert und hat dazu beigetragen, meine akademische Perspektive zu erweitern. Diese Erfahrung hat mich zum Beispiel auch dazu bewogen, in Zukunft einen zweiten Master in Deutsch als Fremdsprache in Deutschland zu machen.

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Damian Sowa bei der Erkundung Deutschlands
Auf persönlicher Ebene schätzte ich besonders die privaten Beziehungen, die ich während des Kurses knüpfte. Bei gemeinsamen Ausflügen und Integrationstreffen, wie z.B. in Tübingen, Ulm, Konstanz am Bodensee oder Marbach, der Stadt, in der die Manuskripte von Franz Kafka aufbewahrt werden, konnte ich mit Freunden aus aller Welt nicht nur reisen, sondern sie auch besser kennen lernen. Wir waren zusammen auf Konzerten, Partys, in Museen, Restaurants usw. Jeden Tag haben wir versucht, das Beste aus unserem Aufenthalt in Deutschland zu machen.
Während ich Zeit mit ihnen verbrachte, entdeckte ich, wie viel wir als junge Menschen trotz der kulturellen und sprachlichen Unterschiede gemeinsam haben. Diese Erfahrungen haben mich in meiner Überzeugung bestärkt, dass Vielfalt ein Wert ist und dass Offenheit gegenüber anderen Kulturen unseren Horizont bereichert und erweitert.

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Damian Sowa mit Freunden im Park
Zusammenfassend kann ich sagen, dass meine Reise nach Deutschland dank des Ilse-Müller-Stipendiums eine äußerst fruchtbare Erfahrung war. Ich konnte meine Sprachkenntnisse ausbauen, mein akademisches Wissen vertiefen und ein besseres Verständnis für die deutsche Kultur und das Alltagsleben gewinnen. Gleichzeitig sind die geknüpften internationalen Kontakte und Erfahrungen für mich eine wertvolle Unterstützung für die Zukunft.
Die Möglichkeit, an dem Kurs teilzunehmen, war nicht nur eine Gelegenheit zu lernen, sondern auch, mich selbst besser kennen zu lernen und meine Ziele zu definieren. Diese Reise hat mir neue Perspektiven eröffnet und mein Verständnis für die Welt vertieft.
Stand: Oktober 2024.

