Yuying He

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Yuying He verbrachte einen Forschungsaufenthalt im E.ON Energy Research Center

"Es ist eine große Ehre für mich, dass ich das Asien-Stipendium der DAAD-Stiftung erhalten habe, durch das ich nicht nur die Gelegenheit hatte, berufliche Kompetenzen auszubauen und neue Erkenntnisse zu gewinnen, sondern auch eine wertvolle interkulturelle Erfahrung machen durfte. Ich werde mich immer an diese Zeit zurückerinnern."

Die Chinesin Yuying He konnte dank der Unterstützung des Asien Stipendiums ein Semester am E.ON Energy Research Center in Aachen forschen.

Hier erzählt sie in ihren eigenen Worten von ihrer Zeit in Deutschland:

Die Geschichte beginnt mit einem Winterurlaub vor zwei Jahren, als ich Deutschland besuchte und mich in die Städte Aachen und Köln verliebte. Danach hatte ich das Glück, einen Forschungsaufenthalt in Deutschland absolvieren zu dürfen. Anfang 2021 bewarb ich mich für das Forschungsstipendium des DAAD und trat mit Professor Rik W. De Doncker in Kontakt, dem Leiter des Institute for Power Generation and Storage Systems (PGS), E.ON Energy Research Center an der RWTH Aachen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie geehrt ich fühlte und wie sehr ich mich freute, als ich meine Zusage für das Asien-Stipendium der DAAD-Stiftung erhielt.

Das renommierte Stipendium ermöglichte es mir, in Deutschland zu forschen und besondere interkulturelle Erfahrungen fern meiner Heimat zu machen. Im Mai 2021 kam ich nach Aachen und schloss mich dem PGS als Gastwissenschaftlerin an. Während meines Forschungsaufenthalts nahm ich an diversen Meetings der Gruppe teil. Obwohl diese Meetings aufgrund der Pandemie überwiegend online stattfanden, hatte ich durch sie die Gelegenheit, verschiedene Forschungsthemen kennenzulernen und mich mit Kollegen auszutauschen. Anders als bei meinem Heimatinstitut sind die Forschungsthemen sehr abwechslungsreich. Sie betreffen nicht nur Stromversorgungssysteme auf erneuerbarer Basis, sondern auch die Zusammenhänge mit Elektrizitäts-, Wärme- und Gasnetzwerken, elektrochemische Energieumwandlung, Speichersysteme usw.

He Arbeitsplatz

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Yuying He an ihrem Arbeitsplatz bei E.ON

Diese spannenden Forschungsthemen haben meinen Horizont sehr erweitert und waren eine große Bereicherung für mich. Auch von dem Kontakt zu meinem Betreuer vor Ort, dem IEEE Newell Power Electronics Technical Field Award-Gewinner (die höchste Auszeichnung des IEEE im Bereich Leistungselektronik) Professor Rik W. De Doncker, profitierte ich sehr. Von seinem außerordentlichen Talent und seiner kreativen Denkweise war ich äußerst beeindruckt. Unter seiner Betreuung schloss ich erfolgreich mein Forschungsprojekt über die Kontroll- und Stabilitätsanalyse durch Leistungselektronik dominierter Stromversorgungssysteme ab. Auf der Grundlage meiner Forschung hielt ich am Institut zwei Fachvorträge, und derzeit arbeite ich an einem IEEE-Fachartikel mit Peer-Review, der hoffentlich bald veröffentlicht wird.

Mein Forschungsaufenthalt neigt sich zwar dem Ende zu, aber ich werde mit meinem Betreuer und den Kollegen am PGS in Kontakt bleiben.

He Aachen

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Yuying He auf Erkundungstour in Aachen

Neben den wissenschaftlichen Aspekten genoss ich den etwas anderen, aber tollen Lebensstil. Der Lebensrhythmus in Deutschland ist langsamer als in China, sodass ich mehr Freizeit hatte, um das Leben zu genießen. In meiner Freizeit gehe ich gerne spazieren oder treibe Sport. Am Wochenende erkunde ich normalerweise die schöne und attraktive Stadt Aachen. Ich genoss die tollen Landschaften, die andere Kultur und probierte traditionelle Gerichte. Während es in China eine große Vielfalt an Gerichten gibt, ist die deutsche Küche weniger abwechslungsreich. Ehrlich gesagt habe ich mich bis jetzt nicht an die Essgewohnheiten gewöhnt. Ich kochte meistens selbst. Aber ich kaufte fast jede Woche Döner Kebab und Bratwurst, was ich beides sehr gerne mag. Die Leckereien auf dem Weihnachtsmarkt sind mir auch gut in Erinnerung geblieben. Eine Tasse Glühwein zu trinken und die köstlichen Reibekuchen und Crêpes zu probieren, war ein tolles Erlebnis.

Besonders fasziniert war ich von der Geschichte und Kultur der Stadt, die vor allem als Hauptstadt des Fränkischen Reichs von Karl dem Großen bekannt ist und deren Geschichte sogar noch weiter zurückreicht als die Ära Karls des Großen im 8. Jahrhundert. Aachen ist wirklich ein wunderbarer Ort für einen Forschungsaufenthalt.

He Monschau

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Ausflug in das nahegelegene Monschau

Ich besuchte auch Monschau , einen kleinen Kurort bei Aachen und war begeistert von der außerordentlichen Schönheit der Architektur und Gärten. Im Zentrum von Monschau gibt es reihenweise Fachwerkhäuser, wie aus einem Bilderbuch, romantische Straßen und in Winkeln versteckte, kleine Läden. Die Altstadt ist ein traumhafter Ort für einen Spaziergang und ich verbrachte dort ein ruhiges, erholsames Wochenende.

Da Aachen an der Grenze von Deutschland zu den Niederlanden und Belgien liegt, kann man sehr einfach Städte in den beiden anderen Ländern besuchen. Also fuhr ich manchmal mit dem Zug nach Maastricht in den Niederlanden (etwa 1 Stunde pro Strecke von Aachen aus) und kaufte dort frischen Fisch für Zuhause. Aufgrund der Pandemie konnte ich leider nicht noch mehr Städte besuchen. Während meines tollen Aufenthalts in Aachen lernte ich die Geschichte, Kultur und den Lebenswandel in Deutschland besser kennen und verstehen.

He Maastricht

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Eine Reise nach Maastricht

Ich muss sagen, dass dieser Forschungsaufenthalt mit dem Stipendium der DAAD-Stiftung eine einzigartige Erfahrung war. Diese Gelegenheit bedeutet mir sehr viel und half mir, mich auf eine aussichtsreiche Karriere vorzubereiten. Ich habe nun die Disputation meiner Doktorarbeit erfolgreich absolviert und werde an einer Hochschule in China als Assistenzprofessorin arbeiten. Dieses Stipendium war für mich auch sehr ermutigend hinsichtlich meiner zukünftigen Karriere, weil ich selbstbewusster und eine bessere Wissenschaftlerin geworden bin. Ich bin dem DAAD-Team, dem Spender und Professor Rik W. De Doncker sehr dankbar für die Hilfe und Unterstützung. Meine Erfahrungen und die Freundschaften mit wissenschaftlichen Mitarbeitern und Freunden in Deutschland werde ich nie vergessen und sie werden mich immer begleiten.

Stand: Februar 2022. Die englische Version ist das Original.