ARABMED

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Die Teilnehmenden der 32. ARADMED Konferent im September 2016 in Wien

 

"Wir sind der DAAD-Stiftung dankbar für die Unterstützung und sind sicher, dass wir einen kleinen aber wesentlichen Beitrag zur Veränderung der deutsch-arabischen Beziehungen sowie zur Weiterbildung arabischer Mediziner geleistet haben."

 

Die Union Arabischer Mediziner in Europa, 1983 in Deutschland gegründet, vereint arabische Mediziner, die in zahlreichen europäischen Ländern leben. Sie verfolgt den medizinisch-wissenschaftlichen Austausch sowie den kulturellen Dialog zwischen Okzident und Orient. Im September 2016 veranstaltete ARABMED in Wien ihre 32. jährliche Konferenz, welche sich vor allem mit dem Management von Flüchtlingen im Kontext des Gesundheitssystems beschäftigte.

Mehr zu den konkreten Inhaltes des Kongresses können Sie hier lesen:

In der Zeit zwischen 16-18 September 2016 fand in Wien der 32. ARABMED Kongress statt. Ziel des Kongresses war neben dem wissenschaftlichen Austausch zwischen Orient und Okzident auch, den kulturellen Dialog zu vermitteln und über Erfahrungen in den unterschiedlichen Medizinsystemen in Krisengebieten zu diskutieren. Thema des diesjährigen Kongresses war ein „Medizinischer Blick ins Flüchtlingen Management“ über die Wirkungen und Herausforderungen der Flüchtlingsströme 2015.

ARABMED Präsident Europa

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Der Kongress stellt eine einmalige Gelegenheit für die Begegnung und den Erfahrungsaustausch zwischen den arabischen Ärzten in Europa und ihren europäischen Kollegen dar. Arabisch stämmige Ärzte sind seit vielen Jahrzehnten in den europäischen Gesundheitssystemen bestens integriert, die mit der Flüchtlingswelle vor allem aus Syrien und dem Irak neu angekommenen Ärzte befinden sich in den meisten Fällen noch auf dem langwierigen Weg zur Berufsberechtigung. Die vielen Hunderttausende Flüchtlinge stellen gleichzeitig auch eine medizinische Herausforderung dar. Sie kamen nicht aus ökonomischen Gründen, sondern flüchteten vor Verfolgung und lebensbedrohlichen Zuständen in ihrer Heimat.

Dementsprechend erfordert die gesundheitliche Situation der oft schwer traumatisierten Menschen besondere Herangehensweisen. Unter den Flüchtlingen, die in Deutschland oder Österreich ankommen, sind auch zahlreiche Ärzte. Doch die Behörden erlauben nicht, dass sie hier arbeiten, obwohl gerade Ärzte in den überfüllten Lagern dringend gebraucht werden.

Die Einreise nach Europa von Teilnehmern aus Ländern mit politischen Konflikten ist bzgl. der VisaVergabe oft sehr kompliziert. So haben sieben Personen abgesagt, weil sie kein Visum für Österreich bekommen haben. Aber gerade diese Teilnehmer profitieren von der Weiterbildung am meisten.

Dr. Faidi Omar Mahmoud hat zum Abschluss seiner Rede 10 Punkt gefordert:

  1. Alle Kriege auf der Welt zu stoppen
  2. Waffenexport zu stoppen
  3. Statt Fördern der Infrastruktur in der dritte Welt die wissenschaftliche Forschung voranzutreiben
  4. Nahrung und medizinische Leistung für alle Bedürfnisse und Flüchtlinge zu sicheren
  5. Schnellere Berufsanbindung der Migranten Mediziner in Gesundheitsystemen in Europa und Rückkehr der Mediziner in Heimatländer nach Beendigung der dortigen Konflikte
  6. Freie und sichere Behandlung für die Verwundeten in Kriegsgebieten
  7. Hilfsorganisationen und Ärzte bei der Behandlung der Verletzten nicht verhaften oder töten zu lassen
  8. Asylverfahren/Integration zentral steuern und durch die EU finanzieren
  9. Frieden schaffen ohne Gewalt/durch Dialog mit allen Regierungsparteien
  10. Die Heimat ist für alle und hat Platz für jeden Bürger
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ARABMED Präsident + Speaker

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Dr. Faidi Mahmoud, der ARABMED Präsident in Europa, and Leiter Dr. Tammam Kelani
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Dr. Mahmoud hat sich auch bedankt beim Schirmherrn des Kongresses, Dr. Michael Häupl, Bürgermeister der Stadt Wien, und bei seinem Vertreter DI Omar Al-Rawi sowie beim Tagungsleiter, den Referenten, den internationalen Gästen, Migranten und administrativen Organisationskomitees sowie bei der DAAD-Stiftung für die Unterstützung, welche die Teilnahme von zahlreichen geflüchteten Medizinern ermöglich hat.

Auf insgesamt zwei Konferenztagen ging es in den Fachsessions darum, die Lebensbedingungen der Flüchtlinge unter Berücksichtigung folgender Punkte zu diskutieren:

  • die „Einwanderungsländer“ Deutschland und Österreich mit ihren spezifischen Entwicklungen, ihren Strukturen und ihren politischen Empfehlungen
  • die Situation der Ärzte unter den Flüchtlingen zwischen Identität und Pflichten
  • Flüchtlingshilfe durch Deutsch-/Österreichisch-Arabische Ärzte oder auch die in Österreich speziell gebildete Medizinische Task Force, die den Netzwerken der etablierten Ärzte und den neuen Ärzten nützt
  • Persönliche Berichte über die Fluchterfahrung und die Situation der arabischen Ärzte in ihrer neuen Heimat
  • Sprachschwierigkeiten, Lernen und individuelles Training
  • Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen in Europa
  • Professionelle und humanitären Herausforderungen an den Arzt in den Aufnahmeländern der Flüchtlinge
  • Die Bemühungen der Gastländer und politische Empfehlungen für Flüchtlinge Anreize und Pflichten für Flüchtlinge zum Anpassen an die neue Situation in den Aufnahmeländern




     
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Mit 130 Teilnehmern, darunter zahlreichen renommierte Experten, Entscheidungsträgern und Vertretern angesehener Institute sowie Einrichtungen für diese Veranstaltung, sind 19 FortbildungsPunkte anrechenbar. Wir sind der DAAD-Stiftung dankbar für die Unterstützung und sind sicher, dass wir einen kleinen aber wesentlichen Beitrag zur Veränderung der deutsch-arabischen Beziehungen sowie zur Weiterbildung arabischer Mediziner geleistet haben.

 

 

Stand: Frühjahr 2017. Die deutsche Version ist das Original.