Ivan Antonov

Ivan Antonov übergibt seiner StipendienPatin, Professor Ulla Johansen, ein Geschenk

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"Die acht Monate in Deutschland waren für mich mehr als reine Forschungsarbeit. Ich habe einen Einblick in die akademische und wissenschaftliche Arbeit in Deutschland und auch in Europa gewonnen. Dieses neue Wissen wird mir in meinem künftigen Berufsleben zugutekommen."

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Ivan Antonov ist ein russischer Doktorand der dank des Ulla-Johansen-Stipendiums der DAAD-Stiftung nach Deutschland kommen konnte, um dort zu forschen.

Im Folgenden teilt er kulturelle und akademische Einblicke, die seinen Aufenthalt besonders geprägt haben:

Ich bin der DAAD-Stiftung und Professorin Ulla Johansen dankbar für die Möglichkeit, in Deutschland zu forschen. Und ich freue mich sehr, dass Professor Otto Joachim Habeck während meiner Tätigkeit an der Universität Hamburg mein Betreuer war.

Meine ersten Tage in Deutschland begannen mit Sprachkursen in Marburg. Diese Stadt ist für jeden, der aus Russland stammt, sehr interessant, weil in Marburg so berühmte Persönlichkeiten wie Michail Lomonossow und Boris Pasternak studiert haben. Wenn die Sprachkurse in einer so malerischen und schönen Stadt wie Marburg stattfinden, dann fällt einem das Deutschlernen sehr leicht. Außerdem trifft man auf Studenten aus aller Welt, mit denen man viel erleben kann. Die Sprachschule organisierte auch zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und Ausflüge.

Nach Abschluss der Sprachkurse zog ich nach Hamburg, um am Institut für Ethnologie bei Professor Joachim Otto Habeck zu forschen. Dank meiner Lehrer, der ehemaligen Johansen-Stipendiaten Aital Yakovlev und Galina Beloljubskaja, konnte ich Professor Habeck einen Forschungsplan vorstellen, und er erklärte sich bereit, mein Projekt zu betreuen. Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt auf der Interaktion von Kulturen in Jakutien, interkultureller Kommunikation und Multikulturalismus. Das Stipendium ermöglichte es mir, mehr über die Methodik und die wissenschaftlichen Ansätze ausländischer Forscher zu erfahren. Vor allem aber begann ich genau hier, verschiedene Aspekte in meiner Forschung zu berücksichtigen, die ich zuvor nicht gebührend beachtet hatte. Dank des Stipendiums hatte ich Gelegenheit, die internationale wissenschaftliche Arbeit an einer Hamburger Universität hautnah zu erleben, konnte aber auch in das wissenschaftliche Leben des Instituts eintauchen sowie an Workshops und Kolloquien teilnehmen.

Ein wichtiges Ereignis im Kontext meines Stipendiums war ein allgemeines Stipendiatentreffen mit einem Begrüßungsseminar. Im Oktober 2018 besuchte ich ein solches Seminar in Bonn. Es hat mir sehr viel bedeutet, Frau Professor Johansen beim Stipendiatentreffen persönlich kennenzulernen und mit ihr über meine Forschung und mein Leben in Deutschland zu sprechen. Für mich ist es eine Ehre, zu den Ulla-Johansen-Stipendiaten zu gehören, denn Frau Professor Johansen hat die Erforschung der Kultur der Jakuten maßgeblich beeinflusst.

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Antonov Schreibtisch
Privat
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Das Stipendiatentreffen mit rund 300 Teilnehmern fand in Hamburg statt. Ich musste also nicht reisen und hatte trotzdem die Gelegenheit, andere DAAD-Stipendiaten aus aller Welt zu treffen, die zu einer dreitägigen Veranstaltung eingeladen waren. Dort lerne ich Stefanie Lohmann, die Leiterin der DAAD-Stiftung, kennen und nutzte die Gelegenheit, ihr mein Büro zu zeigen und ihr einen Einblick in meine Forschungsarbeit zu geben.  

Aber auch in meinem täglichen Leben gab es tolle Momente. Ich habe viele Menschen aus verschiedenen Ländern kennengelernt, wie beispielsweise die bereits erwähnten DAAD-Stipendiaten. Neben Geisteswissenschaftlern waren auch Experten aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen dabei. Es war toll, dass ich die Möglichkeit hatte, nicht nur das alltägliche Leben und die Kultur Deutschlands kennenzulernen, sondern auch die Kulturen anderer Länder und Nationen.

Hamburg nimmt einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen ein. Als ich nach Hamburg kam, habe ich mich in diese Stadt verliebt, weil sie den Namen „Freie Hansestadt Hamburg“ nicht umsonst trägt. Hamburg hat ein sehr besonderes Flair, das schwer zu erklären ist, denn man muss diese Stadt besuchen und die Atmosphäre selbst erleben. Aber vor allem liebe ich die Menschen in Deutschland, weil sie sehr höflich sind, sich aber auch mal Späße erlauben können.

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Antonov Johansen fachlicher Austausch
Privat
Ivan Antonov nutzt die einmalige Gelegenheit, sich mit seiner StipendienPatin zu ihren gemeinsamen Forschungsinteressen auszutauschen
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Die Deutschen sind sehr freundlich. Mein Eindruck von Land und Leuten ist so positiv, dass ich meine Erfahrungen gerne mit den Menschen zu Hause teilen möchte.

Die acht Monate in Deutschland waren für mich mehr als reine Forschungsarbeit. Ich habe einen Einblick in die akademische und wissenschaftliche Arbeit in Deutschland und auch in Europa gewonnen. Dieses neue Wissen wird mir in meinem künftigen Berufsleben zugutekommen. Als ich vor einigen Jahren meine wissenschaftliche Laufbahn begann, dachte ich hin und wieder: „Noch vor zehn Jahren warst du ein Schuljunge, der gerade das Gymnasium in Jakutsk beendet hatte. Jetzt bist du hier in Deutschland, so weit von deiner Heimat, um die Welt zu entdecken.“ Ein Teil der Familie um die DAAD-Stiftung zu sein, ist für mich eine Art Bewertung meiner Arbeit und meines akademischen Niveaus. Jetzt wird mir aber klar, dass ich erst am Anfang meiner Laufbahn stehe.

Ich möchte meine herzliche Dankbarkeit Frau Johansen, den Mitarbeiterinnen der DAAD-Stiftung, meinem Wissenschaftsleiter Joachim Habeck und einfach allen Menschen, die mir während meines Praktikums in Deutschland halfen, ausdrücken.

Stand: Herbst 2019. Die englische Version ist das Original.