Unterricht und Kommunikation

Lichtenscheidt/DAAD

Studieren... dafür ist Ipeleng Kgatle nach Deutschland gekommen.

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Deutsche Schule

Als ich im Mai 2018 hier her gezogen bin, habe ich mich zunächst beim regionalen Ausländeramt gemeldet und mich mit der Stadt Mannheim vertraut gemacht. Danach habe ich mich an der Schule eingeschrieben and mich in deren Regularien eingelesen.

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Ipeleng MuHo Begrüßung
Herzliches Willkommen an der MuHo Mannheim
Privat

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Da ich ein wenig verspätet zum Sommersemester eintraf war alles etwas komplizierter. Fast halb im Semester zu Kursen dazuzustoßen war ein wenig überwältigend, da ich hart arbeiten musste, um das Material aufzuholen, alles zu verstehen und nicht den Anschluss zu velieren. Ein paar Seminare konnte ich gar nicht besuchen, da es bereits zu spät war und ich viel Arbeit verpasst hatte. Eine meiner Dozentinnen, Professor Krahnenfeld, vereinfachte meinn Ankommen aber sehr.

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(Deutsch-)Studium

Mein bisheriges Studium war sowohl beängstigend als auch herausfordernd. Ich erinnere mich daran, dass ich zu Hause, bevor ich hierher kam, sehr angespannt war und Angst vor dem Studium in Deutschland hatte. Ich machte mir Sorgen, ob ich es schaffen und durchhalten würde. Ich machte mir Sorgen, ob ich mich übernommen hatte, aber ich bin trotzdem gekommen. Der Hauptgrund für diese Gefühle war die Angst, die man hat, wenn man sein Zuhause verlässt und in ein fremdes Land zieht. Es war die Angst vor Veränderung und das Unbehagen darüber. Als ich hier ankam, war die Unterstützung von Professor Krahnenfeld eine große Hilfe. Ihre Hilfe und Unterstützung erleichterten mir die Situation ungemein. Wie ich schon sagte, waren die meisten meiner Kurse auf Deutsch, was meine schulischen Erfahrungen noch schwieriger machte.


Mein Wochenplan war nicht so stressig, da ich nur 5 Module hatte. An drei Tagen in der Woche hatte ich Unterricht und die anderen Tage verbrachte ich ganz allein damit, an meiner Stimme zu arbeiten und meine Technik zu verfeinern.


Mein tägliches Motto war, einfach durchzuhalten, und ich muss sagen, dass ich sehr zufrieden mit mir bin. In der kurzen Zeit, in der ich an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim war, konnte ich an zwei Schulkonzerten teilnehmen, sowohl in Mannheim als auch in Heidelberg. Außerdem hatte ich das Glück, an einem Meisterkurs von Franz Hawlata, einem weltbekannten Opernsänger, teilzunehmen. Schließlich bestand ich meinen Deutschkurs (A1) und im nächsten Semester werde ich mit dem Niveau A2 beginnen. Wie bereits erwähnt, konnte ich wegen meiner Verspätung nicht alle Module belegen, aber ich werde sie im nächsten Semester auf jeden Fall nachholen. Das Wintersemester ist ein bisschen beängstigend, weil es mehr Arbeit für mich bedeutet, aber es ist aufregend, und ich kann es kaum erwarten, zu sehen, was auf mich zukommen wird.

 

Unsere A1-Dozentin war eine Dame namens Frau Wiener, die seit vielen Jahren an der Musikschule unterrichtete. Sie war genauso, wie ich mir eine deutsche Lehrerin immer vorgestellt habe: immer in formeller Kleidung und ohne eine Miene zu verziehen. Selbst die Art, wie sie mit uns sprach, war „deutsch“: immer korrekt und immer zielgerichtet. Aber nach einer Weile konnte ich auch ihre andere Seite erkennen. Mir fiel auf, wie sehr sie sich um jeden einzelnen ihrer Schüler kümmerte. Nach einer Weile konnte ich sogar feststellen, dass sie viel Sinn für Humor hatte. Wir konnten ihren Humor und ihre Witze meistens nicht verstehen, weil unsere Kulturen im Klassenzimmer so unterschiedlich waren; was einer lustig fand, war für andere wiederum nicht witzig. Aber manchmal erzählte sie uns lustige Geschichten über ihr Leben und ihre Erlebnisse im Unterricht.


Sie hat sehr viel dazu beigetragen, dass ich mein A1 trotz meiner späten Ankunft bestanden habe. Sie unterrichtete die deutsche Sprache mit viel Begeisterung und Geduld und ermutigte uns immer, hart zu arbeiten, da Deutsch so schwer zu erlernen ist.

 

Am Anfang war alles ziemlich verschwommen und ich fühlte mich die meiste Zeit etwas verloren. Ich bat meine Klassenkameraden nicht um Hilfe, da ich sie nicht kannte und ich das unangenehm fand. Ich habe einfach alles selbst herausgefunden, mithilfe der bereitgestellten Lehrbücher und auch durch das Anschauen von YouTube-Videos. Ich finde es lustig, dass YouTube – oder besser gesagt, das Internet – mich in den schlimmsten und verrücktesten Situationen immer gerettet hat. Es ist einfach immer verfügbar und hilfreich, was wirklich toll ist.


Ich war auch gestresst und überwältigt, weil es mir nicht leicht fiel, die Sprache zu lernen, obwohl ich bereits in Südafrika Deutschunterricht gehabt hatte. Es kam mir so vor, als wäre es meine erste Begegnung mit der deutschen Sprache, was hauptsächlich daran lag, dass mein Unterricht zu Hause auf Englisch durchgeführt wurde und hier alles auf Deutsch stattfand. Alle Erläuterungen wurden auf Deutsch gegeben. Ich fühlte mich, ehrlich gesagt, wie in einem Albtraum und wurde oft wahnsinnig, weil ich davon überzeugt war, diese Sprache niemals verstehen und sprechen zu können. Während ich mich langsam an das Umfeld gewöhnte, mich einrichtete und die Art und Weise, wie die Dinge in der Schule gemacht wurden, und auch meine Klassenkameraden vertrauter wurden, fing ich an, mich wohlzufühlen und im Unterricht entspannter zu sein. Das machte es mir leichter zu lernen und mich wirklich am Unterricht zu beteiligen.


Meine Deutschklasse setzte sich aus Tanzschülern, Instrumentalisten und Gesangsschülern zusammen. Die meisten von ihnen stammten aus Asien und waren auch Anfänger der deutschen Sprache. Ich war die Einzige in der Klasse und bin bis heute die Einzige in der ganzen Musikschule, die aus Afrika kommt. Nachdem ich gesehen hatte, wie zahlreich die Asiaten waren und wie sie im und außerhalb des Unterrichts zusammenhielten, vermisste ich Afrikaner um mich herum. Ich wünschte mir, in der Schule gäbe es wenigstens eine andere Person aus Afrika, damit ich mich irgendwie zu Hause fühlen konnte. Aber im Laufe der Zeit habe ich es geschafft, alle meine Klassenkameraden kennenzulernen und ein paar Freunde zu finden, mit denen ich in deutscher Sprache kommunizieren und auch in meiner Freizeit ausgehen kann. Die Unterrichtsstunden fanden in der Regel dienstags um 19.30 Uhr und samstags um 8.00 Uhr morgens statt. Es war ein bisschen schwierig für mich, an dem Morgenunterricht teilzunehmen, weil ich kein Frühaufsteher bin. Abends zu arbeiten fällt mir leichter. Daher gehe ich relativ spät schlafen und habe morgens früh Schwierigkeiten aufzustehen. Ehrlich gesagt mochte ich den Morgenunterricht und das frühe Aufstehen nicht, aber welche Wahl hatte ich? Ich musste den Unterricht besuchen und meine Deutschkenntnisse verbessern.

Als ich mit dem Unterricht begann, war ich wie alle anderen Schüler sehr nervös, fand das Lernen aber auch spannend. Aber als das Semester dem Ende zuging, wurde ich langsam etwas erschöpft und das ging der ganzen Klasse so. Es gab eine Menge Material, das wir beherrschen mussten, und das war überwältigend. Wir waren sehr frustriert, weil wir nur geringe Fortschritte machten, und auch die anderen Unterrichtsstunden, an denen wir in der Schule teilnahmen, übten sehr großen Druck auf uns aus. Dies führte zu vielen Gesprächen mit unserer Dozentin, in denen sie uns ermutigte weiterzumachen, und uns daran erinnerte, dass wir nicht mit der nächste Stufe (A2) beginnen könnten, wenn wir nicht hart genug arbeiteten. Also machten wir weiter und halfen einander, wo immer wir konnten.

Sehr hilfreich am A1-Programm war der zweiwöchige Intensivkurs, an dem wir gegen Ende des Semesters teilnahmen, um uns auf unsere Prüfung vorzubereiten. In dieser Zeit haben wir alles, was wir im Laufe des Semesters gelernt hatten, noch einmal durchgenommen. Das war gerade für mich toll, weil ich am Anfang viel verpasst hatte. Es gab mir die Möglichkeit, alles voll und ganz zu verstehen und mich auf die anstehende Prüfung vorzubereiten.

Nach drei Monaten Unterricht konnte ich mich schließlich darüber freuen, dass ich A1 bestanden hatte und nun mit A2 beginnen konnte. Das gab mir ein wenig Selbstvertrauen, die Sprache in Lebensmittelgeschäften, Cafés und Restaurants auszuprobieren.

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Deutsche Sprache / Deutschunterricht

Ein weiterer Faktor, der am meisten dazu beigetragen hat, dass die Anfangsphase schwierig war, war die Sprache. Da ich hierhergekommen bin, ohne Deutsch zu können, fühlte ich mich, als ob ich ins kalte Wasser gesprungen wäre und lernen musste, wie man schwimmt und überlebt. Es war sehr schwierig, sich zurechtzufinden. ALLES ist auf Deutsch! Mein Unterricht fand auf Deutsch statt, die Kollegen sprachen Deutsch, die Sekretärin beim Arzt sprach Deutsch, meine Güte, es war verrückt!


Ich erzählte meinen Freunden zu Hause immer, dass mir nach einem langen Schultag ständig der Kopf weh tat, weil ich versuchte, zu verstehen, worüber die Leute sprachen. Oft habe ich mich gefragt, was ich mir dabei gedacht habe, in ein fremdes Land zu kommen, ohne die Sprache zu kennen, aber ich konnte die negativen Gedanken, die ich meistens hatte, wenn ich mit meinen Freunden sprach, einfach mit einem Lächeln verdrängen und mich darauf konzentrieren, die Sprache zu lernen. Wenn ich einen wichtigen Termin hatte, z. B. beim Arzt oder beim Ausländeramt, habe ich mögliche Gespräche, von denen ich dachte, dass ich sie führen würde, meist vorher gegoogelt, um mir ein gutes Gefühl zu geben. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Termin beim Arzt, bei dem ich mich nicht richtig mit der Sprechstundenhilfe verständigen konnte, und alles, was sie sagte, war „Aber du bist in Deutschland“.


Ich suchte immer nach Ärzten, die Englisch sprechen konnten, aber die meisten Angestellten in diesen Praxen konnten kein Englisch, und so geriet ich immer wieder in schwierige Situationen. Sprachbarrieren gibt es wirklich! Es war sogar schwierig, Freunde zu finden, weil nicht viele Leute Englisch sprachen und ich kein Deutsch konnte, und einige wollten überhaupt kein Englisch sprechen. Daher habe ich die ersten Wochen hier in meiner Freizeit meistens allein verbracht.


Jetzt ist alles viel besser als bei meiner Ankunft vor ein paar Monaten. Die Dinge scheinen mit der Zeit immer besser zu werden. Ich spreche jetzt ein wenig Deutsch und finde mich leichter zurecht als früher. Dass sich meine Situation verbessert hat, gibt mir jetzt ein Gefühl der Ruhe und Sicherheit, weil ich nun das Leben hier genießen kann.